Erfahren Sie, was führende Köpfe des Bildungswesens in der Region APAC über psychische Gesundheit, einschließlich Burnout und Bildschirmmüdigkeit, gesagt haben.
- 01 Thematisierung von psychischer Gesundheit, Burnout und Bildschirmmüdigkeit in einer neuen Ära der Bildung - Jumplink to Thematisierung von psychischer Gesundheit, Burnout und Bildschirmmüdigkeit in einer neuen Ära der Bildung
- 02 Psychische Gesundheit muss Vorrang haben - Jumplink to Psychische Gesundheit muss Vorrang haben
- 03 Die Bildschirmzeit muss sinnvoll sein - Jumplink to Die Bildschirmzeit muss sinnvoll sein
- 04 Schüler sollten den Lehrplan gestalten - Jumplink to Schüler sollten den Lehrplan gestalten
- 05 Zeitversetzte Bildung erfordert andere Erwartungen - Jumplink to Zeitversetzte Bildung erfordert andere Erwartungen
- 06 Neue Regeln für eine neue Normalität - Jumplink to Neue Regeln für eine neue Normalität
Viele von uns würden die Pandemie am liebsten vergessen. Es liegt jedoch auf der Hand, dass sich viele Dinge auf der Welt dauerhaft verändert haben.
Von Januar bis März 2022 befragte IBRS mehrere Primar-, Sekundar- und Hochschuleinrichtungen in Neuseeland/Australien und den ASEAN-Staaten, um die Auswirkungen der Pandemie auf den Bildungssektor zu untersuchen. Der daraus resultierende Bericht zeigt, dass viele der innovativen Methoden, mit denen die Lockdowns überstanden wurden, zwar die Zukunft der Bildung prägen werden, aber auch neue Probleme aufwerfen, die angegangen werden müssen.
Die Lockdowns haben den Stresspegel von Schülern und Lehrern zusätzlich ansteigen lassen. Dadurch wurde jedoch auch ein Bewusstsein für Ermüdungserscheinungen im Zuge von Videokonferenzen geschaffen (Reaktion auf den Stress, durch Videokommunikation „immer beobachtet“ zu werden). Zudem wurden psychische Probleme durch die Mitarbeit der Schüler – oder deren Fehlen – beim Online-Unterricht deutlicher sichtbar.
Durch ein größeres Bewusstsein für psychische Gesundheit (und Neurodiversität) wurde das Thema in Familien, Schulen und in der Gesellschaft insgesamt bereitwilliger diskutiert. Schüler suchten häufiger Rat bei Vertrauenspersonen, nicht nur aufgrund des erhöhten Stresses, sondern auch, weil dies nicht mehr als Tabu angesehen wurde.
Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Kulturwandel rückgängig gemacht wird. Schüler und ihre Familien sind jetzt offener für Gespräche über psychische Gesundheit. Daher werden neue Erwartungen an die Rolle von Schulen bei Programmen zur psychischen Gesundheit gestellt.
Unsere Beratungslehrer können über viele Medien kontaktiert werden: Viber, Facebook, Telefon. Es geht aber nicht nur darum, da zu sein. Eine Schule sollte zeigen, wie sehr sie jeden Schüler wertschätzt.
Joseph Ray Garrido, La Salle Green Hills
Viele glauben, dass die Bildschirmzeit an Bildungseinrichtungen streng reglementiert sein sollte. Es setzt sich jedoch zunehmend die Erkenntnis durch, dass das Leben der Studierenden zunehmend digital ist. Es geht also nicht darum, die Bildschirmzeit zu verringern, sondern darum, wie sichergestellt werden kann, dass digitale Interaktionen sinnvoll sind und in einem ausgewogenen Verhältnis zu anderen Formen der Interaktion stehen.
Es ist von größter Bedeutung, Bewertungsaktivitäten zu erstellen, die widerspiegeln, womit die Schülerinnen und Schüler im Kontext ihres zunehmend digitalen Lebens konfrontiert werden. Sie bereiten Aufsätze in Google Docs vor, erstellen digitale Präsentationen, beschäftigen sich mit interaktiven Online-Arbeitsblättern, produzieren Videos und vieles mehr. Auf der einen Seite sind sich Pädagogen bewusst, dass die Bildschirmzeit reduziert werden sollte. Andererseits kann es durchaus schwierig sein, Möglichkeiten für authentische Tests zu finden, bei denen sich digitale und traditionelle Medien die Waage halten.
Wie die meisten Dinge im Unterricht sollte [die Bildschirmzeit] ausgewogen sein. Überlegungen zur Bildschirmzeit sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Unterrichtsplanung. Sie müssen bewusst Zeit einbauen, in der die Schüler nicht am Bildschirm arbeiten. Sie müssen Ihren Lehrplan in kleinste Teile zerlegen, damit Sie weniger Bildschirmzeit ermöglichen können. Dadurch werden einzelne Inhalte viel besser aufgenommen.
Carolyn Rhodes, OneSchool Global
Vor den Lockdowns war die vorherrschende Lehrmethode der Frontalunterricht, dem kurze Lernphasen und die Arbeit alleine oder in Kleingruppen folgten.
Die Lockdowns haben die Schwächen dieses pädagogischen Ansatzes deutlich gemacht. Langwierige Videoanrufe erwiesen sich nicht nur als unwirksam für die Wissensvermittlung, sondern konnten auch das Lernen beeinträchtigen. Eine Reihe von Fallstudien, die von IBRS im Jahr 2021 durchgeführt wurden, ergab, dass sich Schüler zunehmend weniger am virtuellen Unterricht beteiligten. Dies hatte nicht nur mit der deutlich verlängerten Bildschirmzeit zu tun, sondern zeigte ein grundlegendes Problem traditioneller Lehrmethoden auf: Sie waren nicht mehr relevant.
Dem gegenüber stand eine andere Erkenntnis der Studie von IBRS: Mehrere Bildungseinrichtungen erzielten eine hohe Beteiligung am Fernunterricht, indem sie konsequent auf eine Pädagogik mit Schwerpunkt auf schülergeführtem Lernen setzten. Diese Pädagogik wurde in verschiedenen Bildungseinrichtungen zwar mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet, bestand aber im Allgemeinen aus:
- Unterrichtsphase: kurze Unterrichtszeiten, in denen nicht mehr als drei Schlüsselkonzepte vermittelt wurden.
- selbstständiges Erarbeiten: Die Schüler beschäftigen sich mit den vom Pädagogen bereitgestellten Materialien, besprachen Konzepte mit Mitschülern und recherchierten selbstständig in kuratierten und öffentlichen Quellen.
- Mentoring-/Tutoriumsphase: Ein Schüler oder eine kleine Gruppe tritt mit dem Pädagogen in einem Frage-Antwort-Dialog zusammen. Die Schüler stellen einander und dem Pädagogen Fragen, stellen Konzepte infrage, suchen nach neuen Erkenntnissen und sammeln neue Ideen.
- Synthese-/Bewertungsphase: Die Schüler belegen ihr neu erworbenes Wissen, entweder durch Aktivitäten wie abgeschlossene Projekte oder Arbeitsblätter oder in formalen Prüfungen.
Traditionelle Lehrmethoden wurden für die [zweite] industrielle Revolution entwickelt – um identische Arbeiter für die Produktionslinien zu schaffen. Aber wir befinden uns in der vierten industriellen Revolution, und der Unterricht nach Schema F entspricht einfach nicht den Bedürfnissen der Gesellschaft oder unserer Schüler. Mit dem Internet werden Informationen demokratisiert, und die Schüler können sich auf andere Bereiche konzentrieren. Jetzt muss das Lernen schülerzentriert sein.
Joseph Ray Garrido, La Salle Green Hills
In den ersten sechs Monaten des Lockdowns hatten viele Institutionen Probleme, die Verfügbarkeit der Lehrkräfte mit den Erwartungen von Schülern und Studierenden in Einklang zu bringen. Mit der Verkürzung der Unterrichtsphasen und der Normalisierung des selbstständigen Lernens begannen die Jugendlichen, ihre Bildungsaktivitäten zeitlich zu verschieben. Dabei wandten sie digitale soziale Konventionen – und die damit einhergehende Unmittelbarkeit – auf die Interaktionen mit Pädagogen an.
Neue Erwartungen mussten etabliert und Grenzen gesetzt werden, wie und wann Lehrer, Eltern und Schüler kommunizieren und zusammenarbeiten würden. Es wurden neue soziale Normen und Kommunikationsmethoden eingeführt, zum Beispiel Mitteilungen in einem E-Learning-Portal, Instant Messaging, Gruppenvideositzungen und Breakout-Räume.
Wir wollen den Lehrern kein Mandat geben, also überlassen wir es den Lehrern, mit ihren Schülern und Eltern zu arbeiten. Aber sie müssen die Erwartungen kommunizieren und Routinen festlegen, um die Zeit aller zu verwalten. Dies muss jedoch mit Bedacht erfolgen, da verschiedene Lehrer unterschiedliche Erwartungen haben können. Ein einheitliches Vorgehen in der Schule ist also weiterhin wichtig.
Carolyn Rhodes, OneSchool Global
Aufgrund der Pandemie musste der Bildungssektor sich weiterentwickeln. Und obwohl die Veränderungen in der Art und Weise, wie wir lehren, viele Möglichkeiten für besseres, moderneres Lernen geschaffen haben, bringen sie auch viele Herausforderungen mit sich. Mit neuen Technologien und neuen Ansätzen geht die Verpflichtung einher, neue Grenzen und Erwartungen zu setzen und einen neuen Fokus auf die psychische Gesundheit zu legen. Auf dem Weg in eine neue Normalität müssen diese entscheidenden Faktoren Vorrang haben.
Die Studie von IBRS wurde zwar von Zoom gesponsert, aber unabhängig durchgeführt, und konzentriert sich nicht auf die Lösungen von Zoom. Es wurden ausführliche Gespräche mit 12 öffentlichen und privaten Einrichtungen aus dem primären, sekundären und tertiären Bildungsbereich geführt. Um den vollständigen IBRS-Bericht zu lesen, klicken Sie hier.