Lektionen im Bildungswesen: Förderung der Zusammenarbeit

Erfahren Sie, was führende Köpfe des Bildungswesens in APAC über die Zusammenarbeit mit Schülern, Studierenden und Beteiligten gelernt haben.

Schüler beim virtuellen Unterricht

Cloudbasierte Technologie stärkt die Zusammenarbeit im Bildungswesen

Die Pandemie hat die Welt in vielerlei Hinsicht verändert. Im Bildungssektor ermöglichte sie eine digitale Transformation, die zuvor jahrelang aufgeschoben wurde.

 

Von Januar bis März 2022 befragte IBRS mehrere Primar-, Sekundar- und Hochschuleinrichtungen in Australien/Neuseeland und den ASEAN-Staaten. Das Beratungsunternehmen wollte herausfinden, welche Auswirkungen die Pandemie auf den Bildungssektor hatte. Im Ergebnisbericht wurden zwar viele Fragen und Ideen thematisiert, doch die verstärkte Zusammenarbeit ein zentrales Thema.

 

So scheint es, dass Bildungseinrichtungen aufgrund der Pandemie nicht nur kurzfristige Notlösungen für den Unterricht finden mussten, sondern sich auch die gesamte Bildungslandschaft auf einer tieferen Ebene verändert hat. Technologien wurden schneller eingeführt. Dadurch konnten Pädagogen, Eltern, Schüler und Studierende den Lernprozess ganz anders angehen.

Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern ist entscheidend

Die Bedeutung der Beziehung zwischen Zuhause und Schule ist bekannt. In den Lockdowns wurde die Rolle der Eltern bei der Schulbildung in Grundschulen und weiterführenden Schulen zu einem der wichtigsten Faktoren. Eltern mussten als unbezahlte Hilfslehrer fungieren – und häufig nebenbei noch ihrem eigentlichen Beruf nachgehen.

 

Einige Schulen standen Eltern in dieser Zeit mit Online-Unterstützungsprogrammen, Förderung solider Bildungspraxis und Videoanrufen zur Beantwortung von Fragen zur Seite. Diese Schulen nutzten für die Kommunikation mit Eltern in der Regel vorhandene LMS- und Kollaborationsplattformen. Die Herausforderung bestand nicht in der Technologie oder den Kommunikationskanälen, sondern in der Entwicklung von Inhalten und Programmen, die den Bedürfnissen von gestressten Eltern in Zeitnot gerecht werden.

 

Das Ergebnis dieser erzwungenen Verbindung zwischen Elternhaus und Schule waren deutlich mehr Interaktionen zwischen Eltern und Lehrern. Dieser engere Kontakt scheint auch nach den Lockdowns fortzubestehen, könnte sich aber im Laufe der Zeit wieder ändern. Mit Blick auf diese Zusammenarbeit konnte die Erkenntnis gewonnen werden, dass Schulen die Rolle von Eltern bei der Bildung ihrer Kinder aktiv gestalten und definieren können.

Ein altes Sprichwort besagt, dass ein Kind von einer ganzen Gemeinschaft unterrichtet werden muss. Das trifft jetzt wieder zu. Wir müssen Feedback-Mechanismen für Eltern und Schüler sowie die gesamte akademische Gemeinschaft einrichten.

Joseph Ray Garrido, La Salle Green Hills

Hochwertiger Unterricht dank Zusammenarbeit des Lehrkörpers

Einer der wenigen Vorteile der Ereignisse von 2020 bis 2021 war die rasant zunehmende Bedeutung von Kollaborationsplattformen für Pädagogen. Sie dienten nicht nur dazu, mit Schülern virtuell in Kontakt zu treten, sondern vermehrt auch, um gemeinsam mit anderen Pädagogen bessere Praktiken und Lerninhalte zu entwickeln. Die gemeinsame Arbeit zum Beispiel an Lehrinhalten gewann dadurch signifikant an Bedeutung. Die Nutzung von Lernmanagement-Lösungen durch Lehrkräfte ist erheblich gereift. Viele analoge Lerninhalte wurden schnell in Lernmanagement-Lösungen digitalisiert, aber auch an andere Lehrkräfte weitergegeben und von diesen überprüft.

 

Der Peer-Review-Prozess erfolgt in vielen Institutionen generell auf informeller Ebene, könnte künftig aber fest in die Abläufe eingebettet werden. Durch den ständigen Austausch von Ideen und die Anregung von Diskussionen über Verbesserungen stärkt die Zusammenarbeit die Einhaltung von Lehrvorgaben und Pädagogik und spart gleichzeitig Ressourcen für die Lehrer.

 

Diese Veränderung bei der Entwicklung von Inhalten ermöglicht hochgradig detaillierte, mundgerechte Lehrinhalte, die in mehreren Lehrplänen wiederverwendet und häufig aktualisiert werden können. Die Aufteilung von Lerninhalten in kleinere, einzigartig fokussierte Elemente ist für Schüler der Sekundar- und Tertiärstufe sehr attraktiv. So können sie die Inhalte auswählen, die an einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lernens am besten passen. Kurzum wird dadurch echtes schülerorientiertes Lernen ermöglicht.

Globale Zusammenarbeit erweitert Bildungsmöglichkeiten

Lockdowns haben gezeigt, dass Schüler und Lehrer im Fernunterricht effektiv arbeiten können. Dem Fernunterricht wurde ursprünglich die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Inzwischen haben einige Einrichtungen erkannt, dass er auch neue Möglichkeiten bietet, das Bildungsangebot zu erweitern, die Qualität der Lehrkräfte durch Spezialisierung zu verbessern oder zusätzliche Lehrkräfte für den Fernunterricht zu gewinnen.

 

Mithilfe von Technologie kann ein Lehrer mit Nischen- oder Spezialwissen mit Schülern von überall auf der Welt in Kontakt treten, unabhängig davon, ob die Schüler selbst in einem Klassenzimmer oder virtuell zugeschaltet sind.

Ich kann jetzt alle Experten aus den Bereichen Technologie, Gesundheitswesen, Marketing, Werbung und Musik per Video direkt in der Schule zuschalten. Früher war es sehr schwierig und kostspielig, Fachexperten und Praktiker in die Schule zu holen, um Schüler bei der Entscheidung für Interessengebiete und mögliche Berufe zu unterstützen. Da sich Wirtschaftswelt und Erwartungen geändert haben, ist das heute kein Problem mehr. Zum Beispiel habe ich erst kürzlich einen Kurs in Quantencomputing eingeführt – an dem mehr als 30 Schüler teilnehmen. Das wäre in der Vergangenheit nicht möglich gewesen.

Joseph Ray Garrido, La Salle Green Hills

Der Fernunterricht beseitigt auch viele logistische Herausforderungen und hat das Potenzial, in Zukunft geografische Bildungsunterschiede zu verringern.

Die Personalbesetzung, insbesondere in einigen Fachgebieten, ist in einigen Regionen Australiens eine große Herausforderung. Der Fernunterricht könnte helfen, diesen Lehrermangel zu lindern. Wir haben derzeit Lehrer, die in ganz Südaustralien und Westaustralien unterrichten. Probleme in Bezug auf die staatliche Registrierung und den echten Fernunterricht könnten diese Praxis allerdings zunichtemachen. Technisch gesehen könnten Lehrer von jedem Ort im Land oder sogar auf der ganzen Welt aus unterrichten.

Carolyn Rhodes, OneSchool Global

Alle tragen Verantwortung

Obschon vor der Pandemie weitgehend verfügbar, hat der rasante Anstieg des Einsatzes digitaler Technologien in Bildungseinrichtungen die Tür für eine umfassende Zusammenarbeit geöffnet. Eine sinnvoll genutzte nationale oder gar globale Zusammenarbeit könnte Kosten senken, Zeit sparen, Ergebnisse verbessern und Bildungsungleichheiten verringern. Ob Eltern, Lehrer, Schüler, Administratoren, Lehrplangestalter oder politische Entscheidungsträger, alle Beteiligten haben jetzt die Fähigkeit  – und Verantwortung –, die Chancen zu nutzen, die diese anhaltende digitale Revolution bietet.

 


Die Studie von IBRS wurde zwar von Zoom gesponsert, aber unabhängig durchgeführt, und konzentriert sich nicht auf die Lösungen von Zoom. Um den vollständigen IBRS-Bericht zu lesen, klicken Sie hier.