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Virtuelles Klassenzimmer erklärt: Einrichtung und Best Practices

7 Minute Lesezeit

Aktualisiert am September 03, 2024

Veröffentlicht am December 17, 2020

Virtuelles Klassenzimmer erklärt: Einrichtung und Best Practices

Statista schätzt, dass bis 2029 87,6 Millionen Studierende ein Online-Bildungsangebot in Anspruch nehmen werden. Das bedeutet, dass sie sich in virtuelle Klassenzimmer einloggen, um neue Qualifikationen zu erwerben oder sich auf neue Karrieren vorzubereiten, ohne jemals einen Fuß auf einen Campus zu setzen. Laut Future Market Insights boomt der Markt für virtuelle Klassenzimmer und soll von 20 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf 61 Milliarden US-Dollar im Jahr 2034 wachsen. Man kann also sagen, dass das hybride Lernen mittlerweile ebenso wie das hybride Arbeiten zur festen Institution geworden ist.

Technologielösungen für virtuelle Klassenzimmer bieten Studierenden, Lehrkräften und Bildungseinrichtungen beträchtliche Vorteile, da sie die Lernumgebung zugänglicher machen. In einem guten virtuellen Klassenzimmer findet kein einseitiger Unterricht statt, sondern alle können dort miteinander interagieren und zusammenarbeiten. Im Folgenden teilen wir einige Tipps dafür, wie Sie Ihr virtuelles Klassenzimmer einrichten, um das Lernerlebnis zu verbessern.

Was ist ein virtuelles Klassenzimmer?

Ein virtuelles Klassenzimmer ist ein Online-Raum, in dem Schüler und Lehrer in Echtzeit kommunizieren und gemeinsam lernen können, obwohl sie räumlich voneinander getrennt sind. Über Videokonferenz-Tools, interaktive Whiteboards, Chatfunktionen und Multimedia-Ressourcen ermöglichen virtuelle Klassenzimmer Live-Unterricht, Gruppendiskussionen und sofortiges Feedback. 

Dieser digitale Raum bildet viele Aspekte des Präsenzunterrichts nach und bietet viel Flexibilität und Zugänglichkeit, um unterschiedlichen Lernstilen und -bedürfnissen gerecht zu werden.

Bestandteile eines virtuellen Klassenzimmers

Für ein ideales virtuelles Unterrichtserlebnis benötigen Sie bestimmte Hardware- wie auch Softwarekomponenten.

Hardware

Studierende und Lehrkräfte benötigen geeignete Hardware, um an virtuellen Klassenzimmer-Sitzungen teilzunehmen. Mit diesen Geräten wird das Lernen interessanter und immersiver:

  • Computer/Tablet: Dies sind die primären Plattformen für den Zugriff auf virtuelle Klassenzimmer-Tools und die Teilnahme an Online-Aktivitäten.
  • Eine stabile Internetverbindung: Eine zuverlässige Internetverbindung ermöglicht eine reibungslose, unterbrechungsfreie virtuelle Kommunikation und den Zugriff auf Online-Ressourcen.
  • Webcam: Die visuelle Interaktion über eine Webcam macht virtuelle Online-Klassenzimmer ansprechender und persönlicher.
  • Kopfhörer: Die Verwendung von Kopfhörern minimiert Hintergrundgeräusche und verbessert die Audioqualität für Studierende und Lehrkräfte.
  • Zusätzliche Monitore (optional): Mit zusätzlichen Monitoren können Teilnehmer mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen und ihre Ressourcen und Tools besser verwalten.

Software

Für ein virtuelles Klassenzimmer benötigt man neben geeigneter Hardware auch gute Softwarelösungen. Mit den folgenden interaktiven Tools können Sie Studierende für den Unterricht begeistern und sie aktiv daran beteiligen:

  • Videokonferenz-Tools: Diese Tools sind unverzichtbar für den Live-Unterricht, die Echtzeitkommunikation und um der Lernumgebung ein authentisches Klassenzimmergefühl zu verleihen.
  • Tools für die Zusammenarbeit: Geteilte Whiteboards, Breakout-Räume und gemeinschaftliche Dokumente unterstützen die Gruppenarbeit und interaktive Lernaktivitäten in virtuellen Live-Klassenzimmern. Und mit Zoom Team Chat können Studierendengruppen auch zwischen den Unterrichtsstunden in Verbindung bleiben.
  • Bildschirmfreigabe-Tools: Anhand dieser Tools können Lehrkräfte die gelehrten Konzepte anschaulich demonstrieren und Präsentationen problemlos mit ihrem Publikum teilen.
  • Whiteboard-Tools: Diese Tools unterstützen dynamische Lehrmethoden wie Echtzeit-Zeichnungen und -Anmerkungen. In den Whiteboard-Bildungstipps von Zoom zeigen wir Pädagogen eine ganze Reihe kreativer Einsatzmöglichkeiten dieser Tools.
  • Lernmanagementsysteme: Mit diesen Systemen können Sie Kursmaterialien, Aufgaben und Noten an zentraler Stelle bereitstellen, um ein gut organisiertes und optimiertes Lernerlebnis zu ermöglichen.
  • Bewertungstools: Mit interaktiven Tests und Bewertungen können Sie Studierenden ein aktives Lernerlebnis bereitstellen und ihren Lernfortschritt überwachen.
  • Tools für die gemeinsame Dateinutzung: Mit diesen Tools können Sie Dokumente und Aufgaben bereitstellen und einreichen und mühelos mit allen Teilnehmern zusammenarbeiten.

Vorteile von virtuellen Kursen

Virtuelle Klassenzimmer sind vielseitige Plattformen, die das Potenzial haben, traditionelle Grenzen zu überschreiten. Ob in vollständig mobilen Umgebungen oder als Teil hybrider Lernmodelle: Sie können integrative und ansprechende Lernumgebungen fördern und eine Vielzahl weiterer möglicher Vorteile bieten.

  • Kosteneffizienz: Virtuelle Klassenzimmer reduzieren oder eliminieren die Kosten für das Pendeln, die Wartung von Klassenzimmern und für physische Ressourcen.
  • Globale Vernetztheit: Die Technologie ermöglicht die Zusammenarbeit und den kulturellen Austausch zwischen Studierenden und Pädagogen weltweit.
  • Barrierefreiheit: Software für virtuelle Klassenzimmer bringt das Bildungsangebot auch in abgelegene oder unterversorgte Gebiete und erhöht somit die Inklusion und den Zugang zu Lernmöglichkeiten.
  • Personalisiertes Lernen: Der Online-Unterricht ermöglicht maßgeschneiderte Lernerfahrungen dank adaptiver Lerntechnologien und eines individuellen Feedbacks.
  • Hybrides Lernen: Virtuelle Klassenzimmer ermöglichen es Lehrkräften, traditionelle Lehrmethoden mit Online-Tools zu ergänzen, um eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht anbieten zu können.
  • Höhere Interaktionsraten: Interaktive Multimedia-Tools und Gamifizierungstechniken steigern die Interaktionsraten und die Motivation unter Studierenden.

Vergleichstabelle zwischen virtuellem und physischem Klassenzimmer

Best Practices für die Sicherung eines virtuellen Klassenzimmers

Plattformen für virtuelle Schulungen und Lernveranstaltungen sind voller Funktionen, mit denen jeder seine Lehrveranstaltungen ganz nach seinen Anforderungen gestalten kann. Bestimmte Strategien tragen dazu bei, eine lebendige, sichere und integrative Onlineumgebung zu schaffen, in der sich die Studierenden entfalten und voll und ganz auf ihre Bildung konzentrieren können.

Virtuelles Klassenzimmer sperren

Das Sperren Ihres virtuellen Klassenzimmers erhöht die Sicherheit, indem es unbefugten Zugriff und Unterbrechungen während des Unterrichts verhindert. Es bedeutet auch, dass nur vorgesehene Teilnehmer, etwa Ihre Schüler sowie eingeladene Gäste, an der Sitzung teilnehmen können, was eine konzentrierte und kontrollierte Lernumgebung fördert.

So sperren Sie Ihr Zoom Klassenzimmer

Bildschirmfreigabe steuern

Durch die kontrollierte Bildschirmfreigabe in einem virtuellen Klassenzimmer können Pädagogen den Informationsfluss während des Unterrichts bewusst lenken. So werden den Schülern nur relevante Inhalte zu angemessenen Zeiten angezeigt, was die Konzentration verbessert und Ablenkungen reduziert. Durch die Kontrolle der Bildschirmfreigabe können Lehrer ein zügiges Unterrichtstempo beibehalten, Konzepte effektiv verdeutlichen und sich vor der unbefugten Weitergabe sensibler Informationen schützen.

Wenn Schüler Ihre Arbeiten der Gruppe vorstellen sollen, können Sie ihnen jederzeit in den Zoom Bedienelementen für Hosts die Bildschirmfreigabe gestatten:

  1. Klicken Sie auf den Pfeil neben „Bildschirm freigeben“. 
  2. Gehen Sie zu „Erweiterte Freigabeoptionen“.
  3. Klicken Sie unter „Wer kann freigeben?“ auf „Alle Teilnehmer“. 
  4. Schließen Sie das Fenster. 

Die Freigabe-Berechtigungen können Sie außerdem auch über das Sicherheitssymbol in Ihrem Fenster ändern. Alternativ können Sie auch die Standard-Freigabeeinstellung in Ihren Zoom-Einstellungen zu „Alle Teilnehmer“ ändern. 

So verwalten Sie die Bildschirmfreigabe

Den Warteraum aktivieren

Virtuelle Warteräume erhöhen die Sicherheit, indem sie es Hosts ermöglichen, die Teilnehmer eines Zoom Meetings einzeln zu überprüfen und zum Meeting zuzulassen. 

Wenn Sie einen virtuellen Zoom-Kurs hosten, ist diese Funktion für Benutzer im primären und sekundären Bildungsbereich standardmäßig aktiviert. Sie können auch Personen, die bereits im Meeting sind, zurück in den Warteraum schicken – und so geht's:

  1. Rufen Sie den Namen der Person im Teilnehmerbereich auf. 
  2. Klicken Sie rechts neben dem Namen auf „Mehr“.
  3. Schicken Sie die Person ins Wartezimmer. 
  4. Der ausgewählte Teilnehmer wird aus dem Live-Meeting entfernt und in den virtuellen Warteraum verschoben.

So aktivieren Sie den Warteraum

Best Practices für das Hosten eines virtuellen Klassenzimmers

Chat sperren

Lehrer können das Chatten im Unterricht einschränken, sodass Studierende keine privaten Nachrichten an andere Studierende senden können. Das Sperren des Chats hilft, die Konzentration im Unterricht aufrechtzuerhalten, indem Ablenkungen und themenfremde Gespräche vermieden werden. Es verbessert auch das Klassenmanagement, indem es Unterbrechungen verhindert und eine sicherere Lernumgebung fördert.

Bei der Verwendung von Zoom empfehlen wir, den Chat-Zugriff über das Sicherheitssymbol zu steuern (anstatt den Chat in Ihren Einstellungen vollständig zu deaktivieren), damit die Studierenden bei Bedarf weiterhin mit dem Lehrer kommunizieren können.

So steuern Sie den Chat-Zugriff

Einen Teilnehmer entfernen

Das Entfernen eines Teilnehmers aus einem virtuellen Kurs kann helfen, den Unterricht auf Kurs zu halten. Es hilft, Ablenkungen zu reduzieren und reibungslosere Stunden zu ermöglichen, indem störendes Verhalten oder technische Probleme begrenzt werden. Außerdem zeigt es, dass die Einhaltung der Klassenregeln und die Aufrechterhaltung eines positiven Klimas oberste Priorität haben, was letztendlich zu einem besseren Lernen für alle führt.

Wenn jemand, der nicht dort sein sollte, es trotzdem schafft, Ihrem virtuellen Zoom-Klassenzimmer beizutreten, können Sie diese Person ganz einfach über das Sicherheitssymbol oder über die Teilnehmerübersicht entfernen. So geht's

  1. Bewegen Sie im Bereich „Teilnehmer“ den Mauszeiger über den Namen des Teilnehmers.
  2. Klicken Sie auf „Entfernen“. 
  3. Wenn Sie die jeweilige Person so aus Ihrem virtuellen Klassenzimmer entfernen, kann sie nicht erneut beitreten.

So entfernen Sie einen Teilnehmer

einen Benutzer melden 

Das Melden eines Benutzers in einem virtuellen Kurs ist manchmal notwendig, damit sich alle respektiert und sicher fühlen. Es hilft, Störungen oder Regelverstöße schnell zu beheben, damit sich die Klasse auf das gemeinsame Lernen in einer positiven Atmosphäre konzentrieren kann.

In Zoom können Lehrer und andere Hosts Benutzer an das Trust & Safety-Team von Zoom melden, das überprüft, ob die Plattform missbraucht wird, und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ergreift. Diese Option finden Sie in unserem Sicherheitssymbol. Dort können Sie, falls gewünscht, Screenshots und andere Dokumente hochladen.

So melden Sie einen Benutzer

Teilnehmeraktivitäten aussetzen 

Wenn jemand Ihren Unterricht stört, können Hosts und Co-Hosts das Meeting unterbrechen, um störende Teilnehmer zu entfernen und zu melden und damit weiteren Störungen vorzubeugen.

So setzen Sie Teilnehmeraktivitäten in einem Zoom-Kurs aus: 

Klicken Sie auf das Sicherheitssymbol und wählen Sie „Teilnehmeraktivitäten aussetzen“, um Video, Audio, Meeting-Chat, Anmerkungen, Bildschirmfreigabe und Aufzeichnungen vorübergehend zu unterbrechen und Breakout-Räume zu schließen. Sie können das Meeting fortsetzen, indem Sie die einzelnen Funktionen wieder aktivieren.

So setzen Sie ein Meeting aus

Aktivitäten von Teilnehmern sperren

Umbenennen von Teilnehmern deaktivieren

Sie können in Ihren Einstellungen die Möglichkeit für Zoom-Teilnehmer deaktivieren, sich auf Konto-, Gruppen- und Benutzerebene umzubenennen. Oder, wenn die Sitzung bereits läuft, können Sie diese Funktion während des Meetings über das Sicherheitssymbol umschalten.

So schränken Sie das Umbenennen ein

Alle oben genannten Funktionen finden Sie über das Sicherheitssymbol in Ihrer Meeting-Symbolleiste. Im Folgenden finden Sie eine Videoübersicht über diese Optionen:

https://youtu.be/6JbDfXIElT0

Sicherheitsoptionen bei der Planung einer Unterrichtsstunde aktivieren

Wenn Sie einen virtuellen Kurs planen, sollten Sie unbedingt auf Sicherheitsfunktionen achten, um eine reibungslose und konzentrierte Lernumgebung zu gewährleisten. Sie können einen Passcodeeinrichten, um zu kontrollieren, wer beitritt, eine Registrierung verlangen, um den Überblick über die Teilnehmer zu behalten, und zufällige Meeting-IDs verwenden, um unbefugten Zugriff zu verhindern.

Für zusätzliche Kontrolle während des Unterrichts sollten Sie Optionen wie das Deaktivieren von Anmerkungen für freigegebene Inhalte in Betracht ziehen und nur authentifizierten Benutzern aus Ihrer Schulgemeinschaft erlauben, teilzunehmen. Innerhalb des Meetings stehen Ihnen Tools zur Verfügung, um das Verhalten der Schüler zu managen, wie das Stummschalten oder Deaktivieren des Videos bei Bedarf, was dazu beiträgt, Ablenkungen zu minimieren, damit sich die Studierenden auf den Unterricht konzentrieren können.

Tipp: Lesen Sie unseren Leitfaden für Eltern, um mit Kindern über die sichere Nutzung von Zoom zu sprechen.

Erstellen Sie Ihr virtuelles Klassenzimmer mit Zoom

Wenn Lehrkräfte diese Best Practices berücksichtigen und die verschiedenen verfügbaren Tools nutzen, können sie ein ansprechendes, sicheres und effektives virtuelles Klassenzimmer schaffen, das den sich wandelnden Anforderungen der modernen Bildung gerecht wird.

Und wir laden Sie ein, mehr über den zusätzlichen Nutzen zu erfahren, den Sie aus Zoom für das Bildungswesen für virtuelles Lernen und Fernunterricht ziehen können.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde gegenüber der ursprünglichen Version vom Dezember 2020 aktualisiert und enthält die aktuellsten Informationen zum Schutz Ihrer Online-Klassenzimmer.

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